Junge GEW Baden-Württemberg und Jusos Baden-Württemberg: „Neue Werkrealschule = Neue bildungspolitische Sackgasse“

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Gemeinsame Pressemitteilung von Junge GEW Baden-Württemberg und Jusos Baden-Württemberg vom 17. November 2009

Forderung nach vom Land finanzierten Schulsozialarbeitern und Schulpsychologen / Mehr Geld in Essensmaßnahmen investieren

Die Jusos Baden-Württemberg und die Junge Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg sind sich einig: eine Reform der Hauptschule und die damit verbundene Neudefinierung der Werkrealschule ist lediglich eine Mehrbelastung der Schüler und Lehrer, beinhaltet keine zusätzliche Förderung und baut stabile schulische Beziehungen ab, die gerade HauptschülerInnen brauchen.

„Ein tatsächliches Zukunftskonzept für die Hauptschule wurde nicht gefunden, da schwächere SchülerInnen kaum berücksichtigt werden. Zudem ist die Schulversorgung in der Fläche nicht gesichert, da durch den Rückgang der Schülerzahlen schon in einigen Jahren jetzt gebildete zweizügige Werkrealschulen nur noch einzügig sein werden“, so die Sprecherin der Jungen GEW Baden-Württemberg, Jana Kolberg.

Blickt man nun weiter in Richtung Problemsituationen der Bildungspolitik, kommt man schnell auf die fehlenden Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen zu sprechen, welche sich unter anderem um die neue Situation für Schüler und Lehrer kümmern könnten. „Der Forderung Oettingers nach mehr Sozialarbeitern an Schulen schließen wir uns an. Zu einer solchen Forderung gehört für uns jedoch auch die Unterstützung durch die Landesregierung“, so der Juso-Landesvorsitzende Frederick Brütting auf die Frage nach einer möglichen finanziellen Abwälzung der Kosten für Schulsozialarbeiter auf die Kommunen.

Auch die Idee der neuen Bundesregierung, den Familien mehr Geld zu geben und sie so besonders zu unterstützen, lehnen Jusos und Junge GEW in dieser Form ab. Jana Kolberg betont an dieser Stelle, dass es zu viele Schüler gäbe, denen der Magen knurrt. „Die Konzentrationsfähigkeit der Schüler sinkt und viele von ihnen werden schlechter in der Schule, weil sie nicht das Geld haben, sich etwas zu essen zu kaufen. Mit einem ausgewogenen Frühstück und einem guten Mittagessen, was für alle Schüler kostenlos angeboten würde, wäre das Geld direkt bei den Kindern angelegt.“

Auch Frederick Brütting schließt sich der Forderung nach kostenfreien Mahlzeiten in der Schule an. „Durch die Ausgabe an alle würde so eine Separation in Kinder mit ärmeren und mit wohlhabeneren Eltern entfallen. Alle wären gleichberechtigt und kein Kind würde benachteiligt werden.“ Jusos und Junge GEW sehen hierin einen Schritt in Richtung kostenfreie Bildung.

 

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