Jusos BW gegen Ausstieg vom Ausstieg: „Atomenergie nicht schönreden – kein Kniefall vor der Atomlobby“

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Atomkraftwerk Biblis

Pressemitteilung vom 04. August 2008

Südwest-Jusos fordern energiepolitische Kehrtwende und Festhalten an geplanter Abschaltung alter Kernkraftwerke im Jahr 2009 / Zurückweisen des Vorschlags von Erhard Eppler / „Neckarwestheim I und Philippsburg I umgehend abschalten“

Alarmiert und fassungslos zeigen sich die Jusos Baden-Württemberg angesichts der aktuellen Debatte um die Zukunft der Atomenergie. Nicht zuletzt die Ereignisse im französischen Atomkraftwerk Tricastin machen aus Sicht der SPD-Jugendorganisation die Fahrlässigkeit der Atomkraftbefürworter deutlich: Atomenergie ist und bleibt schwer kontrollierbar. Am vereinbarten Atomausstieg müsse in jedem Fall festgehalten werden.

In der aktuellen Debatte über die Klimaschutzziele und die steigenden Energiepreise propagieren CDU und CSU die Kernenergie als angeblich klimafreundliche und kostengünstige Alternative zu fossilen Energieträgern und erneuerbaren Energien. Dabei ginge es der Union lediglich um eine Hinauszögerung des Ausstiegs aus der Atomenergie, machen die Jusos deutlich. „Es ist bestenfalls erstaunlich, zu wie viel Leidenschaft die Union in der Lage ist, wenn es darum geht, Versorgungsängste zu schüren“, äußert der Juso-Landesvorsitzende Roman Götzmann. Dass die Union bereit ist, zugunsten eines Kniefalls vor der wortstarken Atomlobby die Zukunft nachkommender Generationen aufs Spiel zu setzen, zeuge von höchster Unverantwortlichkeit, so die Jusos.

Die Argumente gegen Atomenergie seien hinlänglich bekannt, stellt die SPD-Nachwuchsorganisation klar. Störfälle in deutschen Kernkraftwerken wie 2007 in Brunsbüttel und Krümmel zeigten die Anfälligkeit der Kraftwerke. Die Frage der Lagerung des Atommülls sei zudem nach wie vor ungeklärt. So werde der radioaktive Abfall noch für Jahrhunderte strahlen und zukünftige Generationen belasten. Zusammenhänge mit einer Zunahme von Krebserkrankungen in der Nähe von Atomkraftwerken könnten nicht vollständig ausgeschlossen werden, wie jüngste Studien gezeigt hätten.

Den von Erhard Eppler gemachten Vorschlag, einzelne Meiler länger laufen zu lassen, lehnen die Jusos entschieden ab. Statt einer Rückkehr in die Vergangenheit fordert der SPD-Nachwuchs eine energiepolitische Kehrtwende, die den Ausbau und die Nutzung regenerativer Energie fördert. Auf Baden-Württemberg bezogen fordern die Jusos die sofortige Abschaltung der älteren Reaktoren Neckarwestheim I und Philippsburg I. Die Reststrommengen sollen dabei auf die moderneren und sicheren Reaktoren Neckarwestheim II und Philippsburg II übertragen werden.

Darüber hinaus müssten die alten Kraftwerke Biblis A und B und Brunsbüttel wie geplant im Jahr 2009 vom Netz gehen. „Eine zukunftsweisende Energiepolitik verlangt einen zielgerichteten Weg hin zu regenerativen Energienquellen und weg von den unberechenbaren Gefahren der Atomkraft“, so Roman Götzmann abschließend.

 

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