Jusos Baden-Württemberg und Junge Liberale Baden-Württemberg: „Verbotspolitik muss aufhören“

Pressemitteilungen

Gemeinsame Pressemitteilung der beiden Jugendorganisationen vom 19. August 2010

SPD-Nachwuchs und Jugendorganisation der FDP fordern Abkehr von sinnloser Verbotspolitik / Übermäßiger Alkoholkonsum kein jugendspezifisches Phänomen

In einer gemeinsamen Pressemitteilung kritisieren die Jusos Baden-Württemberg und die Julis Baden-Württemberg die immer wieder von Spitzenpolitikern im Land vorgetragenen Wünsche für ein umfassendes Alkoholverbot im öffentlichen Raum. „Wer glaubt, durch schlichte Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen irgendwelche Probleme zu lösen, hat überhaupt nichts kapiert“, erklären die beiden Landesvorsitzenden Jens Brandenburg (Julis) und Frederick Brütting (Jusos). Besonders kritisch sehen die Nachwuchspolitiker dabei die Fokussierung auf angeblich saufende und pöbelnde Jugendliche. „Hier wird ein Bild von unserer Generation erzeugt, das so definitiv nicht stimmt“, betonen beide.

Das wieder aufgehobene Alkoholverbot in Freiburg zeigt, dass reine Verbotspolitik in der Realität wirkungslos bleibt. „Es war die erhöhte Polizeipräsenz an öffentlichen Orten, die zu einer ruhigeren Atmosphäre in den Innenstadtbereichen geführt hat“, stellen Jens Brandenburg und Frederick Brütting fest, mahnen aber gleichzeitig, dass die Politik das Problem nicht in Randbezirke verdrängen dürfe. „Wir brauchen flächendeckend mehr alternative Freizeitangebote für Jugendliche, bessere Alkoholprävention und Aufklärung in Schulen.“

Enttäuscht zeigen sich die Jusos dabei besonders von der eigenen Landtagsfraktion. „Mit welcher Sturheit die Spitze der SPD-Fraktion die Interessen der Jugendlichen ignoriert und als Steigbügelhalter von Innenminister Rech und einigen CDU-Hardlinern agiert, macht mich wütend“, führt Juso-Chef Brütting aus. „Wir erwarten, dass man sich besinnt und auf uns hört“.

Eine deutliche Warnung an die Landesregierung schickt Juli-Chef Brandenburg: „Ich kann für die Regierungskoalition nur hoffen, dass sich die FDP-Fraktion mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Verbotspolitik weiter durchsetzen kann.“ Augenwischerei zu betreiben, könne nicht Sinn und Zweck von Regierungsarbeit sein, so der Juli-Landeschef.

Für Junge Liberale und Jusos ist dabei übermäßiger Alkoholkonsum kein jugendspezifisches Phänomen. Gerade auch unter vielen Erwachsenen wird Alkoholkonsum, auch in großen Mengen, als völlig normal angesehen. „Hier leben Personen mit Vorbildfunktion schädliche Trinkgewohnheiten vor; der Vater betrinkt sich beim Volksfest und der Sohn schaut zu – da ist doch klar, dass es der Sohn dann im entsprechendem Alter dem Vater gleichtut“, weisen die Nachwuchspolitiker auf ein typisches Beispiel hin.

 

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