Die Ergebnisse der Bundestagswahlen sind nicht zu beschönigen. Besonders in Baden-Württemberg hat die SPD ein sehr schlechtes Ergebnis eingefahren.
Der hinter uns liegende Wahlkampf wurde von den Medien oft als „Kuschelwahlkampf“ dargestellt. Das gilt nicht für den Wahlkampf der Jusos. Wir haben uns voll ins Zeug gelegt und unsere Positionen für ein soziales Land deutlich gemacht. An Engagement und Leidenschaft hat es uns nicht gefehlt. Allerdings mussten auch wir feststellen, dass unsere Argumente oft auf taube Ohren stießen. Viele Bürgerinnen und Bürger wollten sich mit den Politikvorschlägen der Parteien nicht in dem Maß auseinandersetzen, wie es nötig gewesen wäre. Dies belegt auch die hohe Zahl der NichtwählerInnen.
Wenn es jetzt darum geht, die SPD personell, inhaltlich und strategisch neu aufzustellen, können wir selbstbewusst auf unseren Beitrag zum Wahlkampf verweisen. Wie in den vergangenen Wahlkämpfen waren wir die Hauptstütze der Partei.
An mangelndem Einsatz von uns hat es also nicht gelegen, dass wir so schlecht abgeschnitten haben. Wir haben toll gekämpft und uns trotz wiederkehrender Rückschläge (Europawahl) immer wieder aufs Neue motiviert.
Wir haben eine originelle Kampagne mitsamt Bustour auf die Beine gestellt, bei der wir an 28 Tagen 5.154 Kilometer im gesamten Land unterwegs waren und viele Kreisverbände vor Ort unterstützt haben. Zahlreiche kreative Wahlkampfaktionen haben wir durchgeführt und unsere Materialien wurden uns aus den Händen gerissen. Viele Podiumsdiskussionen wurden von uns organisiert und unterstützt. Alle KandidatInnen konnten auf ein „Junges Team“ aus Jusos bauen. Wir hatten ein gut besuchtes Wahlkampfcamp, ein Online-Game und waren in sog. sozialen Online-Netzwerken vertreten. Auf unserer Homepage konnte man aktuell den Wahlkampf mit verfolgen.
Dies konnten wir bei unserem knappen Budget nur durch ein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement leisten.
Ich bedanke mich bei allen Jusos, Kreisverbänden und AGen, die angepackt haben. Außerdem möchte ich unserem Juso-Spitzenkandidaten Sascha Binder und seinen Jusos in Göppingen für ihren super Wahlkampf danken. Gleiches gilt für Martin Rosemann, Sebastian Weigle und Jana Zirra.
In den nächsten Tagen wird in der Landes-SPD viel in Bewegung sein. Ich werde mich dafür ein-setzen, dass unser Engagement im Wahlkampf berücksichtigt wird und wir auch in den Gremien der Partei eine starke Stimme haben. Die SPD in Baden-Württemberg hat dringend eine Verjüngung notwendig. Eine inhaltliche und strategische Neuausrichtung ist überfällig. Eine gute Nachwuchsarbeit ist der Schlüssel für künftige Wahlerfolge. Es wird Zeit, dass wir Jusos mehr Verantwortung in der Partei übernehmen!
Mit solidarischen Grüßen
Frederick Brütting
Juso-Landesvorsitzender