Jusos entwickeln sich gegen den Trend / Forderungen nach umfassender Reglementierung des Bankensystems

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Stellungnahme der Jusos Baden-Württemberg vom 17. September 2010 zur aktuellen Shell-Jugendstudie

Die neue Shell-Jugendstudie weist einen leichten Anstieg beim politischen Interesse der Jugendlichen nach. Allerdings ist dieser Anstieg nur in den Altersgruppen der 12- bis 14-Jährigen (von 11 Prozent im Jahr 2002 auf 21 Prozent im Jahr 2010) und bei den 15- bis 17-Jährigen (von 20 auf 33 Prozent) feststellbar. Keinen Anstieg des politischen Interesses gab es hingegen bei den 18- bis 25-Jährigen.

Die Jusos bekräftigen in dem Zusammenhang ihre Forderung nach einem Wahlrecht ab 16 Jahre. Das sei auch eine der Forderungen des SPD-Nachwuchses für das Regierungsprogramm der Landes-SPD für die Landtagswahl im kommenden Jahr, so der Juso-Landesvorsitzende Frederick Brütting.

Erfreulicherweise konnten sich die Mitgliederzahlen der Jusos Baden-Württemberg in den letzten Jahren gegen den Trend entwickeln. Von 2006 auf 2010 hat sich der Mitgliederbestand von 3.659 auf 5.419 Mitglieder erhöht, was einem Zuwachs von 48,10 Prozent entspricht. Diese Zunahme ist neben der Arbeit auf Landesebene v.a. der Verdienst des Engagements der Jusos vor Ort, so der scheidende Juso-Landesgeschäftsführer Klaus Eckert, dessen Amtszeit Ende September nach vier Jahren im Amt endet.

Laut der aktuellen Shell-Jugendstudie sind Jugendliche trotz der allgemeinen Politik- und Parteienverdrossenheit durchaus bereit, sich an politischen Aktionen, wie Unterschriftenaktionen und Demonstrationen zu beteiligen, v.a. dann, wenn sie ihnen persönlich wichtig sind.

Diesen Trend stellen die Jusos auch in ihrer Arbeit fest. Wir haben daraufhin bereits vor ca. zwei Jahren reagiert und werben bei interessierten Jugendlichen vermehrt auch für einmalige Aktionen wie Demonstrationen gegen Rechtsextremismus oder Atomkraft, so Frederick Brütting. Beispielhaft wären dafür die Teilnahme von Jusos aus Baden-Württemberg an einer Fahrt der ver.di-Jugend zu „Dresden bleibt nazifrei“ am 15. Februar 2010.

Die niedrige Bewertung, die die Jugendlichen der Bundesregierung, den Kirchen, großen Unterneh-men und Parteien gaben, muss ein Alarmsignal für die Betroffenen sein, so die Jusos. „Die schlechte bis nicht existente Arbeit der Bundesregierung bleibt von den Jugendlichen nicht unbemerkt und unbewertet. Das schlechte Abschneiden der Parteien zeigt aber auch, wie wichtig der Prozess der Öffnung und Erneuerung in der SPD ist“, so Frederick Brütting.

Die katastrophalen Bewertungen der Banken sind für die Jusos ein Indiz dafür, dass die wesentlichen Verursacher der Wirtschafts- und Finanzkrise Vertrauen verloren haben und das Bankensystem neu strukturiert und reglementiert werden muss. „Die fast zur Geldvernichtungsmaschinerie verkommenen Pleite-Banken dürfen nicht ohne Konsequenzen für die Politik bleiben, sonst besteht die Gefahr, dass mittelfristig auch das Vertrauen in das politische System sinkt“, fordern die Jusos zum Abschluss.

 

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